Zur diesjährigen Zugfahrt der Nordlichter zog es uns, wen wundert's, gen Norden, genauer gesagt nach Norddeich an der Nordsee. Hier erwarteten uns vier Tage der Wonne, Erholung und Abenteuer, von denen wir in diesem Logbuch berichten möchten. Wir hoffen hiermit ein wenig Lesefreude bereiten zu können und freuen uns bereits jetzt auf die nächste Zugfahrt, deren Ziel jedoch noch ungewiss ist.
Da an diesem Logbuch diverse Berichte zusammengefasst werden, werden die Texte nach und nach hinzugefügt. Zurzeit ist das Logbuch also noch nicht komplett!
Da an diesem Logbuch diverse Berichte zusammengefasst werden, werden die Texte nach und nach hinzugefügt. Zurzeit ist das Logbuch also noch nicht komplett!
Donnerstag: Abfahrt und Ankunft
Wir haben uns um ca. 9.00 bei
unserem Spieß versammelt, um noch ein vollwertiges gemeinsames Frühstück
einzunehmen. Die Gemütszustände an diesem Morgen reichten von schwer verkatert
über krank bis hin zu hochmotiviert.
Nachdem alle mehr oder weniger
etwas gegessen hatten, haben wir noch fix aufgeräumt, spontan den Sebi zur
Teilnahme überredet und die Autos gepackt. Die Packerei gestaltete sich
aufgrund des mangelnden Platzes eher wie Tetris-Spielen (die älteren werden sich erinnern),
aber mit vereinten Kräften haben wir dann die nicht ganz vollständige
Audi-Kolonne bepackt bekommen.
Auf der Fahrt zur See wurde der
Kampfgeist geweckt und es startete ein Rennen bis an die schöne Nordseeküste.
Hier eben die Platzierung:
1. 1er BMW
2. Audi A4
3. Audi 80
Noch schnell die Schlüssel abgeholt,
konnten wir unser Quartier beziehen. Die Zimmer wurden zu aller Zufriedenheit
gerecht verteilt und schon ging es los, die ersten hatten Kohldampf. So musste
unser geliebter Spieß den Kochlöffel schwingen und es gab eine sehr leckere
Quiche.
Kurz danach ploppte auch das
erste Flens und somit war die Zugfahrt eingeläutet.
Darauf deckten die ersten den
Tisch ein, andere wüteten in der Küche und Marc stand in einem originellen
Outfit am Grill. Hier wieder dasselbe Spiel, aufessen, abräumen und raus an die
frische Luft.
Einige lockte die Musik, andere
das Meer. So kam es, dass sich die Gruppe aufteilte und sowohl Ortschaft als
auch Strand erkundet wurden.
Am Strand konnte man einen
wunderschönen Sonnenuntergang betrachten, der romantischer hätte nicht sein
können. Zum Schluss hatte es aber doch fast jeden einmal zum Strand
verschlagen, ich mein, wer will sich sowas schon entgehen lassen?
Zurück im Quartier versammelten wir uns noch zu einem
Umtrunk. Nebenher wurde gestrickt, erzählt und eifrig Dr. Bibber gespielt.
Im Anschluss klopfte noch kurz
das Sandmännchen an, und alle gingen, vepestet von diesem ätzenden Schlafsand,
zu Bett.
Freitag: Norderney oder: Der Herr der Insel - die zwei Türme
Am zweiten Tag unserer Zugfahrt erschufen die nordischen Götter, allen voran Ursula, der übermächtige Matjeshering (vorsicht: Insider!) die ostfriesischen Inseln und sie sahen, dass es gut war. Eine davon nannten sie Norderney und genau dorthin machten wir uns auf den Weg.
Wie sich herausstellen sollte, war dies alles andere als eine einfache Sache. Alles Begann mit der Überfahrt von Norddeich nach Norderney. Durch unsere Anwesenheit so aus der Bahn geworfen, setzte der Kapitän der Frisia V zu früh die Segel, durfte nach kurzer Fahrt umkehren, wieder anlegen, warten und nach zwanzig Minuten ging es dann, jetzt auch wirklich, los.
Die Fahrt dauerte eine knappe Stunde an, bei strahlendem Sonnenschein und seichter See könnte man sich hinreißen lassen, die Überfahrt an Deck als Träumchen zu bezeichnen. Nicht ahnend, dass strahlender Sonnenschein auf See einen üblen Sonnenbrand auslösen könnte, genossen die Mannen des Nordens das Leben, das ein oder andere kühle Hopfenbräu (Danke Marc!) und die Aussicht.
Schon bald zeichnete sich das wunderschöne Profil der zum Ziel auserkorenen Insel am Horizont ab. Grund genug für unseren werten Herrn Feldwebel, voll des Staunens, Fünfe gerade sein zu lassen und das Schiff erneut zu taufen. Diesmal allerdings auf den Namen Nordlicht und mit Hopfengerste. Peinlich... Doch schaut an ihr Recken! Was zeichnet sich dort auf der Insel ab? Ein Turm! Ein Turm! Zwar aus der Entfernung noch sehr klein, wohl aber kaum weiter weg als 10 Minuten Fußweg! So lasset uns auf die kurze Wanderung machen, um den (eigentlich nicht ganz so) wunderschönen Leuchtturm der Insel zu begutachten!
So machten wir uns auf den Weg, zur rechten der wunderschöne Ausblick auf die örtliche Industrie, zur linken... Moment! Ein weiterer Turm! Ein Turm! Ein Turm! Zwei Türme? Was sollten die Nordlichter nun bloß tun? Nun nach kurzer Diskussion brach die Gruppe entzwei. Die eine Hälfte machte sich auf den Weg den Navigationskünsten des Spießes zu frönen und nach kurzer, 10-minütiger Wanderung durch die Pampa, den (eigentlich nicht ganz so) wunderschönen Leuchtturm der Insel zu begutachten! Die andere Hälfte richtete den Blick Inseleinwärts und folgte dem Ruf des zweiten, wirklich nicht schönen Turmes, aber diesen sollte die Gruppe auch nie erreichen.
Nun, da sich der Schreiberling dieser Zeilen in der zweiten Gruppe befand hier nun die Schilderungen der, hier spontan nun einmal sogenannten, Offiziersgruppe.
Nach kurzer Wanderung, die tatsächlich nur 10 Minuten andauerte, entdeckten wir eine wunderschöne kleine Mühle, die zu kurzer Rast, einer Runde Weizenbier und zur Erholung einlud. Währenddessen war die Unteroffiziersgruppe noch unterwegs.
Gesättigt von kühlem Malztrunk zog es die Offiziersgruppe nun in den anliegenden, fast schon paradiesisch anmutenden Park. Nach einem kurzen, inspirierendem Spaziergang am Herzen des Parks, einem wunderschönen kleinen See, regten sich die Lebensgeister in den Herzen der Knaben der Gruppe und es zog sie zu einer kurzen Partie Schach... Rasenschach.... also American Football. Hernach blieb sogar noch Zeit für eine kurze Geo-Cache Suche. Im Anschluss führte der eingeschlagene Weg entlang der Allee der Herrenhäuser Norderneys, man fühlte sich an eine Mittelmeerküste der Kolonialzeit versetzt und das alles bei paradiesischstem Wetter. Währenddessen war die Unteroffiziersgruppe noch unterwegs, hier zogen sich Minuten bereits zu Stunden...
Nun, letztendlich kam die Offiziersgruppe im Mittelpunkt der Insel, dem Städtchen Norderney an. Hier zog es uns durch die friedliche Einkaufsstraße direkt zum beeindruckend weißen Sandstrand der Insel mit Blick aufs offene Meer. Hier verweilten wir erneut, labten uns an den Vorräten, die komischerweise bei der Spaltung sämtlich in den Reihen der Offiziersgruppe verweilten, und ließen diese bunte und abwechslungsreiche Reise revue passieren. Nun, zu diesem Zeitpunkt erzählt man sich, dass auch die andere Gruppe endlich am Ort der Träume, einem (eigentlich nicht ganz so) wunderschönen Leuchtturm angekommen sei. Da der Rückweg zu lange sein würde, setzte sich die Gruppe in einen Bus (!) und begab sich zurück zum Hafen, um dort eine Fähre früher zurück zum Festland zu nehmen.
Die Offiziersgruppe nahm die abgesprochene Fähre und konnte auf der Überfahrt gar tausenden Robben auf einer Sandbank beim Sonnenbad zuschauen. Es ist wohl nötig zu erwähnen, dass diese Sandbank bei einer früheren Fähre ihren Weg wohl noch nicht aus der Meeresoberfläche gefunden hätte. Schade.
Nun, was nehmen wir mit von dieser Reise? Zunächst einmal: Es gibt Wunden, die niemals richtig heilen, Sam! Dann die Erkenntnis, dass zehn Minuten manchmal ganz schön lange dauern können und man nach einem zehnminütigen Fußmarsch Abends schonmal ganz schön kaputt ist. Darüber hinaus kann es passieren, dass wenn man den eingeschlagenen Weg verlässt, man etwas Unerhofftes aber durchaus wunderschönes finden kann. Außerdem nehmen wir die Erkenntnis mit, dass strahlender Sonnenschein auf ruhiger See zu herben Sonnenbrand führt und zu guter Letzt nehmen wir gar noch eine neue Strophe des All-Time-Favourites und Evergreens "Westerwald" mit:
"Oh du schöne Norderney (schmeiß den Spieß vom Leuchtturm!)
Über deinen Dünen pfeift der Wind so kalt,
jedoch der kleinste Sonnenschein
dringt in jede Muschel ein!"
Samstag: Störtebeker-Schatz bleibt verschollen!
So oder so
ähnlich muss wohl die Headline im Norddeicher
Hafenherold am Sonntagmorgen gelautet haben. Nur 24 Stunden zuvor machten
sich nämlich die Nordlichter auf, den verschollenen Schatz des berühmten und
charismatischen Störtebekers zu finden. Es wäre wohl ein krönender Abschluss
des Kurzurlaubs gewesen, das Einzige was das Treffen mit der Cousine der Hexe („What do you expect to find in my domaine?“) und der Lärmbelästigung
durch den frechen Ronny (bürgerl. Wolfgang Roloff), der scheinbar mühelos aus
dem Grab heraus die Nordlichter die ganze Nacht mit „Er war nur ein armer
Zigeuner“ und „Das Pferdehalfter an der Wand“ wach hielt, hätte toppen können.
Was ist also schief gelaufen?
Am Morgen des
31.05.2014 machte sich nun eine kleine Truppe mutiger Schatzjäger auf dem Weg
zum Strand um dort an einer Stelle zu buddeln wo der Schatz versteckt sein
müsste. Vorher wurde sich noch mit schwerem Geräte (2 Schaufeln, eine in Rot
und eine in Blau) eingedeckt.
Am Strand angekommen
kümmerten sich die weniger Tüchtigen (faule Säcke) um den Aufbau des
Basislagers - fernab der eigentlichen Ausgrabungsstätte - schließlich wollte
man stetigen Biervorrat zur Hand haben und möglichst wenig von der Natur
mitkriegen. Die ist ja auch ziemlich dreckig und das besonders am Strand.
An der
Ausgrabungsstätte selber trafen sich dann Indiana Jones und Shorty mit ihren
Schüppchen um den Schatz zu heben oder zumindest eine Abkürzung nach China zu
finden. Der Fortschritt war bemerkenswert. Für zwei Couchpotatoes, die den
ganzen Tag nur vor ihren Konsolen hingen war schon nach verhältnismäßig kurzer
Zeit (45 min) ein monumentales Loch entstanden. Ein Paläontologe hätte
vermutlich die Einschlagstelle des Meteors, der die Dinos vernichtet hat (leider
alle außer den HSV! Gebt uns den Triceratops zurück, wir geben euch van der
Vaart!), auf Norddeich verlegt, so kolossal wundervoll war das gebuddelte Loch.
Alles lief nach Plan, wir hatten sogar ein bisschen Zeit zwischendurch, uns
ganz sachlich über Schnitt, Beschaffenheit und Farbe diverser neuer
Bikinimodelle zu unterhalten. Schade nur, dass wir den dunklen Wolken am
Horizont keine Aufmerksamkeit schenkten…
Plötzlich stand
er vor uns, der Mann ohne Nacken Namen, 170 kg pure Männlichkeit, der
dellige Arm des Gesetzes von Norddeich: Die Strandsicherheit, kurz "Strasi"! In seiner tiefen,
sonaren Stimme brummt er: „Was wird das da!“, mehr Anschuldigung als Frage.
„Buddeln?“ sage ich und bereue es sofort. Ich weiche unter dem autoritären
Blick des Lokalmatadors zurück. „Das Loch ist zu tief und ihr seid zu alt zum
buddeln! Schüttet den Krater sofort zu!“ Erst zögern wir noch, immer das Gefühl
im Nacken nur einen Spatenstich von Störtebekers Schatz entfernt zu sein.
Schnell jedoch obsiegt die Angst und wir taten wie es verlangt wurde. Die
Arbeit von 45 Minuten in wenigen Sekunden zerstört, dass nenn ich Macht!
Geschlagen und
missmutig kehrten Indiana Jones und Shorty zum Basislager zurück. Jetzt ein
Beruhigungsbierchen in der Düne zischen… wenn da nicht wieder der Bulle von
Norddeich ein Auge auf die Vogelfreien, die Gesetzlosen der Nordlichter
geworfen hätte.
Seine
schmiedeeiserne Goldkette blitzt in der Sonne als er zu uns rüber schlendert.
„Bier ist hier nicht am Strand erlaubt, genauso wie in einer Düne sitzen, das
ist Naturschutzgebiet!“. Mit der Kraft eines Mannes, der in einem Raum furzt
und sagt, er könne den Wind kontrollieren, werden jegliche weitere Einwände der
NL abgeschmettert. Der Tag war gründlich versaut. Wir packten unserer Sachen,
gaben das Basislager auf. So kam es, dass die Nordlichter FAST den verschollenen Schatz
von Störtebeker gefunden hätten, aber eben nur fast.
Der Einzige, der an diesem Tag mit einem Lächeln
nach Hause gegangen ist, war Kevin-Julien (der wahre Name des Mannes ohne
Namen). Das waren die besten Sozialstunden die er je abgeleistet hatte und wenn
er wieder ins Boot-Camp für schwer Erziehbare zurück geschickt würde, hätte er
wenigstens was zu erzählen.
Sonntag: Greetsiel und eine Blechlawine zurück in die Heimat
Text folgt in Kürze!
Text folgt in Kürze!
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