Dienstag, 30. Januar 2018

Bericht des Oberbergführers ob der Besteigung des mächtigen St. Fraß-Massivs




Der geneigte Leser möge sich bitte den Text mit starkem Schweizer Akzent vorlesen. Das steigert den Unterhaltungswert des Kommenden ungemein!

Wir schreiben den 20.Januar 2018 und unsere Reise beginnt in Neuss, einem Städtchen das sich malerisch an die Hänge der Rheinufer schmiegt. Auf sieben Hügeln finden sich allerhand Almen, die von den einheimischen urbar gemacht wurden. Im Hochsommer feiert das Städtchen Abtrieb, wenn aus der ganzen Gegend die Ochsen durch die Straßen gescheucht werden. Dafür werden diese besonders geschmückt, mit blauem oder grünem Tuch umwickelt  und an die Tränken der Stadt geführt. Manch einer erlaubt sich einen Ulk und kleidet die Ochsen sogar wie Pinguine. Ein Städtchen nach meinem Geschmack,  mit viel Herz.

Doch jetzt, im Winter, war das Leben nicht so prächtig. Es fror, ein bitterer Wind pfiff um die Spitzte von St. Quirin und die braven Bürger des Städtchen duckten sich in die Winkel ihrer Häuserfluchten, wenn sie vor die Tür gehen mussten. Eine Reisegruppe aus dem Norden, richtige Nordlichter, bedurften meiner Dienste. Sie wollten, nur zu ihrem Amüsement, den St. Fraß besteigen. Diese Gecken. St. Fraß. Das legendäre Lebensmittelmassiv. Doppelt so hoch wie ein normaler Cholesterinwert und so zugänglich wie der Spieß in einer Strafdiskussion.