Der geneigte Leser möge
sich bitte den Text mit starkem Schweizer Akzent vorlesen. Das steigert den
Unterhaltungswert des Kommenden ungemein!
Wir schreiben den
20.Januar 2018 und unsere Reise beginnt in Neuss, einem Städtchen das sich
malerisch an die Hänge der Rheinufer schmiegt. Auf sieben Hügeln finden sich
allerhand Almen, die von den einheimischen urbar gemacht wurden. Im Hochsommer
feiert das Städtchen Abtrieb, wenn aus der ganzen Gegend die Ochsen durch die
Straßen gescheucht werden. Dafür werden diese besonders geschmückt, mit blauem
oder grünem Tuch umwickelt und an
die Tränken der Stadt geführt. Manch einer erlaubt sich einen Ulk und kleidet
die Ochsen sogar wie Pinguine. Ein Städtchen nach meinem Geschmack, mit viel Herz.
Doch jetzt, im Winter,
war das Leben nicht so prächtig. Es fror, ein bitterer Wind pfiff um die
Spitzte von St. Quirin und die braven Bürger des Städtchen duckten sich in die
Winkel ihrer Häuserfluchten, wenn sie vor die Tür gehen mussten. Eine
Reisegruppe aus dem Norden, richtige Nordlichter, bedurften meiner Dienste. Sie
wollten, nur zu ihrem Amüsement, den St. Fraß besteigen. Diese Gecken. St.
Fraß. Das legendäre Lebensmittelmassiv. Doppelt so hoch wie ein
normaler Cholesterinwert und so zugänglich wie der Spieß in einer
Strafdiskussion.