Freitag, 24. August 2012

Das Schützenfest Logbuch


Das Neusser Bürger Schützenfest 2012 steht an. Und wir Nordlichter dürfen dieses Jahr zum zweiten Mal den Maat erop. Zu diesem Anlass haben wir uns an dieser Stelle etwas ganz besonderes überlegt. Im Laufe der nächsten Tage haben wir fünf fleißige Schreiberlinge auserkoren, die jeweils über einen Tag des Festes einen Logbuch-Eintrag erstellen werden, sodass wir am Ende des Schützenfestes fünf wunderschöne Berichte veröffentlichen können, um so auch die Perspektive der Schützen einmal ausgiebig darzustellen.

Wir hoffen einige schöne Anekdötchen zusammentragen zu können, um so eine schöne Erinnerung für uns und einen Einblick für den Leser erstellen zu können. 

Die Berichte werden an diesen Beitrag angehangen, sodass wir alle an einem Ort bündeln werden. 

Wir wünschen Ihnen schon jetzt einmal viel Spaß!

Ihre Nordlichter!



Samstag:



Es mag der Tag kommen, an dem wir blutende Füße vom Marschieren bekommen sollten, doch dieser Tag war noch fern, der Tag an dem wir leidend auf unseren Bänken sitzen bleiben um uns Bilder anzusehen, doch dieser Tag war noch fern, der Tag an dem die Feierlaune der Nordlichter verlischt, der Tag an dem die Nordlichter sich nach dem Neusserbürger-Schützenfest wieder trennen sollten, doch dieser Tag war noch fern. Deswegen sage ich dir lieber Leser, halte Stand, es warten noch weitere Geschichten auf dich. Doch diese ist die des Samstags, des Tages, an dem alles begann.
Einst gab es 14 Holzgewehre, alle waren sie schön und mächtig, doch wurden sie an die Schützen gegeben, deren Herzen sich nur allzu leicht verführen lassen. Sie wurden gelockt mit dem Versprechen auf ein Schönes Schützenfest. 


Leichtfertig nahmen sie die Gewehre an, in der Hoffnung auf viel Spaß, Feierei und Frauen. Doch sie wurden alle betrogen. Denn insgeheim wurden drei Meistersäbel geschmiedet um alle Gewehre zu beherrschen. Getragen von den Chargierten waren sie dazu gedacht alles Freie denken der Gewehrträger zu unterbinden und das Schützenfest durch regeln und Gebote zu verderben. So verfielen die Gewehrträger dem süßen versprechen der Säbelträger und machten sich ihnen Untertan. Doch einige leisteten wiederstand. Ein kleines Bündnis aus Pascal und Simon. Beide leisteten bis zuletzt wiederstand gegen die Regelflut. Sie bildeten ein verzweifeltes Bündnis aus Spaß und Lebensfreude und hofften damit den anderen Gewehrträgern die Freude an Schützenfest wieder zu geben. Sie drängten die Chargierten zurück bis zu der Haustür der Familie Kockelkoren. Doch die Macht der Säbel konnte nicht gebrochen werden. Der Spieß lastete beiden hohe Strafen auf unter deren Last sie zu zerbrechen drohten. Simon wurde gefügig und ließ sich unter die Fittiche der Chargierten nehmen. Doch dann geschah es, das Pascal, Manfreds Sohn, seines Vaters Humor ergriff. Mit diesem zerschlug er die Tristheit und die Regelbessenheit, er läutete ein Schützenfest des Humors und der Feierlaune ein. Doch anstatt die Säbel zu vernichten behielt er sie. So überlebte ein Rest an Disziplin.


Und das ist auch gut, denn sonst wären die Nordlichter nicht in so strammer Formation am Samstag marschiert. Dank den Chargierten waren sie ein Beispiel für Disziplin und formvollendetes Marschieren. Der Samstag fing gut an, hatte einen grandiosen Mittelteil und ein nettes Ende. Der Aufbau der Feste im Vorgarten des Landes der Kockelkoren wurde schnell abgeschlossen, dank der Unterstützung der vielen Nordlichter die geholfen haben.  Dann ging man nach Hause und machte sich fertig für den Fackelzug. An diesem strahlten die Nordlichter ganz besonders und das nur wegen Mathias, der eine wunderschöne vorschiebefackel gebaut hat. Sie war heller als das Auge Saurons, fiel am Ende aber nicht in die Schatten, sondern wir nur ins Bett. Den Tag verbrachten wir in der Hafenbar wo es nun endlich eine Tradition wurde, das sich einer von uns einen Bahama Mama bestellt. Feucht fröhlich nahm der Tag seinen Lauf, doch es gab auch ernste Worte, (das Böse durfte weiterbestehen). Schlussendlich überlebten wir jedoch und das ist mehr als Sauron von sich behaupten kann. 
Am nächsten Tag ging eine hellgelbe Sonne auf und wir wussten, gestern wurde Bier vergossen.

Euer Pascal Bongartz













Sonntag:


Der Sonntag eines jeden Schützenfestes ist nicht nur der längste, sondern wohl auch der wichtigste Tag. So birgt er die große Königsparade, die sogar der WDR überträgt, sowie einen weiteren Umzug am Nachmittag und dann den großen Schützenlustball. 
Aber fangen wir ganz vorn an.  

Der Tag begann nach einer kurzen Nacht, Antreten 7:30. Dankenswerter Weise wurden wir von Frau Kockelkoren bestens umsorgt, sodass über die frühe Uhrzeit schnell hinweggesehen werden konnte, denn es gab (viel!) frischen Kaffee, ein wunderbares Frühstücksbuffet und schöne trockene Brötchen. Gott sei dank waren diese frisch vom Bäcker gekauften Brötchen so staubtrocken, denn feucht war es ja schon zur Genüge, denn Petrus dachte, er müsse uns den Monsun schicken. Naja, von schlechtem Wetter lassen wir uns nicht abhalten! Außerdem zeigte sich, dass Petrus sein Pulver schnell verschossen hatte, denn pünktlich zum Aufbruch zur großen Königsparade wurde es wieder einigermaßen trocken.  


Nun also Ortswechsel. Von der schönen Furth auf in die Stadt. Der moderne Schütze überbrückt diese Distanz natürlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dies jedoch nicht stillschweigend, wie jeder andere. Nein! Singend (bzw. gröhlend), sodass auch die anderen Fahrgäste in schützenfestliche Stimmung gebracht werden. 

In der Stadt angekommen geht es dann relativ fix. Erst Aufmarsch über den Markt, bei dem man schon einmal vor der kompletten Kameratur des öffentlich rechtlichen vorbeimarschiert, dann Spalierbildung auf dem Wendersplatz, der geschmückt durch annähernd 2000 Schützen die richtige Stimmung vermittelt, anschließend ein kleines Konzert des BFK im Zelt am Wendersplatz genießen und dann der absolute Höhepunkt; die Königsparade.


Wie in jedem Jahr ist dieser Augenblick eine absolute Zitterpartie. Alles soll möglichst Perfekt in diesen paar Minuten laufen. Von zwei zu einem Glied formieren, dieses dann möglichst gerade über den Markt bringen, im richtigen Augenblick den König grüßen und dann hier Haltung bewahren. Doch dies alles haben wir ja fast schon perfekt durchgezogen. Danach ging es dann erst einmal zum Mittagessen im Nudelhaus, bei dem nun wie erwartet der Tagestiefpunkt eintrat (denn wie gesagt, die Nacht war sehr kurz!).

Nach dem Essen gingen wir zurück zum Antreten zum Nachmittagsumzug. Das schafften wir bei trockenem Wetter, dort angekommen, mussten wir allerdings einsehen, dass es diesen Nachmittagsumzug nicht geben wird, denn diesmal machte uns der Regen einen Strich durch die Rechnung.

Nun löste sich die Gruppe zunächst einmal auf, ein paar gingen nach Hause um sich frisch zu machen für den Ball am Abend, andere blieben in der Stadt um den Frust über den ausgefallenen Zug mit diversen Kaltgetränken zu unterdrücken....


Am Abend dann der (für manche inoffizielle) Höhepunkt der Tage der Wonne, der Schützenlustball. Hier feiern die Schützen in Abendgarderobe mit ihren Rösken den Tag. Zahlreiche Bühnen und damit Hot Spots sind in der Stadthalle verteilt und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Zusätzlich taucht im Foyer jedes Jahr zu später Stunde ein ganz besonderer Star auf. Dieses Jahr war der unglaubliche Robbie Williams (oder zumindest sein Zwillingsbruder) dort um seine greatest Hits zu präsentieren. So ging der Tag dann zu Ende, für manche erst gegen 4:00 Uhr morgens, also mit etwa 21 Stunden einer der längsten und wohl auch buntesten Tage des Jahres. 


Doch noch folgen ja noch ein paar aufregende Tage in dem wir auch noch die ein oder andere Überraschung parat haben!

Patrick Arnold – Leutnant








Montag:



Die folgende Ereignisse geschehen in Echtzeit: 



Sonntagabend, kurz vor Mitternacht: 

Eklat auf dem Schützenlustball! Major der Schützenlust, Herbert Geyr und sein großes Zerwürfnis mit Präsident Nickel. Würde der Montag überhaupt stattfinden? Würde die Stadt noch stehen und würde Quirinus seine metallene Flagge weiterhin in den Wind halten? Die grauen und regenerischen Vorboten des Sonntags lasteten schwer auf dem Montag. 



Montagmorgen kurz vor 9: 

Die Sonne lacht! Die Apokalypse hat also noch nicht die Furth erreicht, Gott sei Dank! Ich schäle mich langsam aus dem Bett, gehe duschen und mache mich für das himmlisch lockende Brunch in unserer "Kaserne", unserer Schützenrast auf der Furth, bereit. 


Die müden Gesichter vor Ort zeugen von einem gelungenen Schützenlustball.  Das einzige was den Tag noch retten kann ist meine Spongebob-Krawatte, Marke: So schlau plaziert, dass die Chorspitze keine Strafe aufschreibt. Diese zaubert ein Lächeln auf alle Gesichter. 

Das Essen ist wie immer vorzüglich und reichlich. Frisch gestärkt machen wir uns auf in die Stadt um am ersten Umzug des Tages teilzunehmen. 

Montag Nachmittag, kurz vor dem Umzug:

Als ich aus dem Bus steige, küsse ich erstmal den Asphalt, wie der Papst, denn die Stadt steht auch noch, mitsamt Quirinus und Metallflagge. Vor dem Umzug genehmigen wir uns noch ein kühles ... Wasser und machen uns auf die marathonartigen Marschwege bereit

Montag, während des Umzugs: 

Der Umzug verläuft planmäßig. Nach einem kurzen Hänger am KEA haben die Nordlichter bereits am Fackelzug ihre Form wiedergefunden und Marschieren wie aneinandergetackert. Die Leute am straßenrand sind auch begeistert und klatschen Beifall. Der Vorbeimarsch an der Corpsspitze war dementsprechend auch erste Sahne.


Montag, nach dem Umzug: 

Die schönste Zeit des Tages. Endlich auf der Wiese. Gemütlich sitzen wir im Bierzeltgarnitur-Kreis und haben endlich mal Zeit , die Kirmes zu besuchen oder uns an den kulinarischen Köstlichkeiten zu laben. Viel Zeit bleibt jedoch nicht für Currywurst und Co., da schon bald der Abendumzug ansteht. 

Montag, Abendumzug: 

Schade, das Neusser Schützenfest kein klassisches Drama ist, denn in diesen Dramen ist der Mittelpunkt, das dritte Kapitel, auch gleichzeitig der Höhepunkt. Der Montagabend-Umzug zeigt mal wieder, wie weit entfernt Neusser Schützenfest von einem Drama ist ( im doppelten Sinne ): Ganze Straßen sind wie weggefegt und es gibt auch keine Blümchen von hübschen Damen. Trotz des Stimmungsdämpfers marschierten die Nordlichter wie eine Eins, frei nach dem Motto: Wenn keiner einen Baum im Wald umfallen hört, macht er eben DOCH ein Geräusch. 

Sebastian Schneider


Montag Abend, Jägerball:



Jedes Jahr aufs neue ein Phänomen für sich - Wie ein Nordlicht auch .

Wieder hatten Die Nordlichter einen Tisch hinten im großen Festzelt für sich beansprucht und begossen dies mit einigen Bieren.

Bei den Jägern geht es heiß her, denn sie singen und klatschen und trinken.  Wir hatten wie im Jahr zuvor einen Vorteil aus dem zwei Vorteile hervorgingen.  Wir saßen direkt an einem Notausgang, was bedeutete, dass wir schnell hätten fliehen können, falls die Jäger mit ihren heißen Tänzen und lodernden Gesängen das Zelt in Brand setzten und des weiteren mussten wir nicht quer durchs Zelt wuseln um uns der Unmengen von Bier, die an diesem Tag geflossen sind, zu entledigen.


Aber sehen wir uns den Montagabend der Nordlichter einmal genauer an. Nachdem wir nach dem Umzug durch die Stadt bereits zwei Kameraden verloren hatten und wir genug getrauert hatten, begaben wir uns an unseren Platz im Zelt. Dort angekommen gab es vom Verfasser dieses Textes erst einmal ein 10l Fass Pils, da er an diesem Abend seinen Geburtstag feierte. Nachdem nun unser kühles nass ankam, ging es los.


Wir tranken, wir lachten und machten witzige Fotos mit einem magischen Zauberkästchen der Blitze schleudern kann. Wir sangen umgedichtete Lieder um die Jäger zu ehren, für diesen schönen Abend und tranken noch mehr .

Doch leider lichteten sich unsere Reihen schneller als wir es gedacht hatten.  Als gegen halb 2 nur noch der Leutnant mit zwei Schützen am Tisch saß, bestellten diese noch eine letzte Runde und verließen dann das Zelt um auch in ihre Feldbetten zu gelangen. 

Jedoch meinte Wotan es zu gut mit uns und stellte uns auf dem Weg in die Unterkünfte 2 Herausforderungen in den Weg.  Die erste stand uns am Romaneum bevor. Denn als wir drei dort ankamen, sahen wir es, ein riesiger Bierwagen stand dort unbewacht auf dem Platz!

Natürlich konnten wir drei es nicht lassen und machten auch dort noch einen Halt.

Als wir uns dort endlich losreißen konnten, gingen wir zum Kutschenstand. Auf dem Weg dorthin begegneten wir noch illustren Menschen. Zunächst waren dort auf dem Marktplatz zwei übrig gebliebene Musikanten. Einer von beiden schien zu nächtigen. Auf unsere Begrüßung ("Die Parade ist abgesagt!"), wachte er auf und prompt fiel es unserem Hans auf: Den kenn ich doch!
Nun also weiter gen Kutschenstand. Doch was war dort? 4 blau-silberne Kutschen mit merkwürdigen Schriftzeichen (IEZILOP stand dort geschrieben) und drum rum ein Zug der neusser Stadtwachen. Auf die Frage, ob wir fragen dürfen, was geschehen sei, bekamen wir (nach anfänglich lächerlichen Entgegnungen wie: "Dat hasse doch schon!") die beruhigende Antwort, es gehe nur um einen Raub. 
Zwischenzeitlich kamen wir endlich am Kutschenstand an. Gerade in der Kutsche und 200m gefahren rief der Leutnant auf einmal: „ Halt! Sind sie uns böse wenn wir hier wieder aussteigen ?  Die Kneipe hat noch auf!“ Der Kutscher war einverstanden. Wir bezahlten ihn mit einigen Goldmünzen und gingen in die Taverne. Dort gab es noch einen „Jägerfant“, der , um es vorsichtig zu sagen, anders schmeckte als sonst . Danach stiegen wir in die nächste Kutsche, wobei wir uns sicher wahren dass es genau die selbe Kutsche war die uns dort abgesetzt hatte, obwohl der Kutscher anderes behauptete, und fuhren endlich Heim.

Simon Gielens







Dienstag:



So langsam zehrt das lange Schützenfestwochenende doch an unseren Kräften - das mag man sich zumindest denken, wenn man die Nordlichter beim Antreten am Kirmesdienstag sieht. Jedoch nachdem die ersten Speisen aufgetischt sind wird die Laune gleich viel besser. Vielleicht auch dank der Sonne, die uns an diesem Tag wieder hold war.

Unser Olt hatte an diesem Tag eine besondere Überraschung für uns, weshalb er dann auch über eine Stunde zu spät kam - BLUMENHÖRNER! Ja, ihr habt richtig gelesen, obwohl wir kein Jägerzug waren, hatten wir uns für den letzten Umzug an diesem Abend etwas ganz Besonderes ausgedacht, doch dazu später mehr.

Nach einem kleinen "Foto-Shooting" gehts dann auch pünktlich in die Stadt zum Antreten am Wendersplatz. Das erste Bierzelt war schnell gefunden und wir ließen uns zunächst zur Stärkung nieder. Der erste Umzug an dem Tag war für mich natürlich einer der Höhepunkte an Schützenfest, da ich als Spieß an diesem Tag vorweg gehen darf. Unsere Rösken bedachten uns an diesem Tag während des Umzugs mit Lebkuchenherzen. Vielen Dank nochmal hierfür :-)
Nach dem Umzug trafen wir uns mit den Corneliusjonges zum gemeinsamen Picknick. Sie hatten uns beim Bau unserer Vorschiebefackel geholfen und wir revanchierten uns mit einer kühlen Erfrischung. Als unsere Rösken nachkamen schauten wir uns dann alle den Vogelschuss von Jörg Antony an, der den Holzblock nach nur 10 Schuss wieder zurück auf die Erde holte. An dieser Stelle möchten wir Jörg I. Antony eine schöne Amtszeit und einen sonniges Schützenfest 2013 wünschen. Wir freuen uns sehr darüber, einen Schützenkönig aus dem eigenen Corps zu haben.

Der König wurde gefeiert und das Bier leergetrunken - Weiter gehts zum Libero. Es war nun an der Zeit sich auf den berühmt-berüchtigten Wackelzug vorzubereiten. Die Blumenhörner und Knicklichter wurden geholt, ebenso 80 Burger von McDonald's und Softdrinks. Unsere Zugfrauen hatten sich für uns als Dankeschön auch etwas überlegt: Hochprozentiges! Dies schonte unseren Geldbeutel und ließ uns doch Vorfreude auf den Wackelzug empfinden.

Die Zugsau des letzten Jahres, unser werter Herr Oberleutnant, erhielt ein massives Gewehr mit reichlich Blumenschmuck. Kurz bevor wir uns dann mit Blumenhörnern und Knicklichtern ausgestattet in unserem Marschblock einreihten, gab es auch noch ein kleines Geschenk für meine Wenigkeit - wunderschön genähte, mit Pailletten besetzte, rosa Handschuhe. Vielen Dank Herr Schneider. Während des Umzugs jubelten uns viele Neusser Bürger/innen zu und lobten unsere Blumenhörner. Die Resonanz war so positiv, dass wir gemeinsam beschlossen auch unseren neuen Schützenkönig mit den Blumenhörnern zu grüßen. Wie das wohl ankam beim neuen König? Wir werden es auf der nächsten Chargiertenversammlung im November erfahren...

Der Wackelzug war geschafft, die Füße schmerzten, alle hatten Durst. Doch das Schützenfest ist erst mit dem großen Zapfenstreich auf dem Münsterplatz vorbei. Und so lauschten 14 Nordlichter ehrfürchtig den Klängen der Kapelle und verdrückten sich die ein oder andere Träne. Wir sind wieder "vör die Dach" - nur noch 360 Tage bis Schützenfest 2013.

Hans-Jürgen Kockelkoren









Mittwoch:



Was darf bei einem guten Schützenfest nicht fehlen? RICHTIG! Ein gemeinsames Ausklingen und Revue passieren lassen der schönsten Tage des Jahres. Deshalb fand auch dieses Jahr wieder das traditionelle Radi-Essen statt. Wir versammelten uns Stück für Stück ab 14 Uhr. Als dann alle soweit angekommen waren, durfte erst einmal Hans zur Tat schreiten und durch Bekanntgabe der Strafen die Zugkasse ein wenig aufbessern. 

Hierbei seien nur kurz die Extreme genannt: geizigster Schütze des Zuges ist mit 1,50 € unser Frischling Hans Schmitz geworden. Die Zugsau wechselt in diesem Jahr unter der Familie, denn Pascal Bongartz darf seinen Bruder ablösen. Die Höhe der Strafe verschweigen wir an dieser Stelle. 



Im Anschluss daran gab es dann ein wunderbares Mittagessen, denn die Reste, die während der letzten Tage übrig geblieben waren verlangten danach, verspeist zu werden. 
Nun wurden bei selbstgebackenem Kuchen gemeinsam die mit fotografischer Akurarität geschossenen Fotos geschaut. Neben zahlreichen Fotos von Speis und Trank, mannigfaltigen Selbstportraits eines gewissen Nordlichts und perfekten Märschen unsererseits, gab es aber auch viel zu lachen. 


Nach diesem (wohl bemerkt dreistündigen!) Vergnügen, wurde die Kaserne weitestgehend abgebaut und unser Stolz, die selbst errichteten Fahnenmaste, abgeflaggt. Nach einer weiteren Stärkung durch unserer Wirtin Frau Kockelkoren, wurde schließlich auch der Rest abgebaut. 


Schneller als es kam, ging es auch wieder, unser geliebtes Schützenfest. So bleibt uns also nicht viel über, als euphorisch aufs nächste Jahr zu blicken. Allerdings freute es einen Großteil des Zuges sich zu verabschieden, da sie so manches Gesicht erst einmal satt hatten....


Malte Gielens










Samstag (Krönungsabend) : 


Die Rückkehr des Kölschigs

oder auch, von drei die Auszogen und das Kölsch (be)suchten.



Es war die Zeit gekommen, da uns die Füße und der Kopf schmerzte ob der vielen Wege die wir gingen und der Genußstoffe, die wir konsumierten. Und die Rippen taten uns auch weh, vom vielen Lachen. Doch auch wenn für den gewöhnlichen Schützen mit dem Radiessen am Mittwoch nach Schützenfest Ende ist, so darf der Chargierte, der etwas auf sich hält, noch einmal ausrücken um seiner Majestät die Ehre zu erweisen und dieselbe sicher vom Zeughaus in die Stadthalle zu geleiten. Zuvor trafen sich die drei Säbelträger ( Zitat Pascal: "Denn insgeheim wurden drei Meistersäbel geschmiedet um alle Gewehre zu beherrschen. Getragen von den Chargierten waren sie dazu gedacht alles Freie denken der Gewehrträger zu unterbinden und das Schützenfest durch Regeln und Gebote zu verderben.") um in dunkler Absicht und Ecke zu beratschlagen, wie wir auf der nächsten Versammlung die arglosen Gewehrträger noch weiter knechten können. 




In garstiger Manier taten wir dies in dem Schankhof "Früh". Dort trug sich schon vor einem Lenz folgende Geschichte zu: Es war das erste Treffen aller großen Fürsten der Dunkelheit, an dem die drei Säbelträger der Nord(un)lichter 2011 teilnahmen. Weil es ihnen in der Kehle brannte ob der vielen gemeinen Befehle, die sie an den Tagen der verdorbenen Freude den Gewehrträgern zugebrüllt hatten, beschlossen sie, einen Kranz des flüssigen Goldes Kölscher Brauart zu ordern. Als der Knecht des Schankwirts diesen Brachte, betrat der Hauptmann die Stube und bellte alle Säbelträger hinaus, zum antreten. Das kostbare Nass vor uns, fällten wir einen folgenschweren Entschluss: wir stürzten es in unsere verdorbenen Schlünder hinein und ließen keinen Tropfen übrig. Wie der Rest dieses Abend gelaufen ist, lässt sich im Nachhinein nicht mehr schlüssig schildern. 

Aber zurück zu den Geschehnissen diesen Jahres: Nach alter Sitte Brauch bestellten wir erneut einen Kranz für uns und konnten uns auch heimtückische Themen ersinnen, mit denen wir die Schützen auf der nächsten Versammlung martern wollen. Zu schnell verflog die Zeit und es hieß wieder "Antreten". Seine Majestät zog in der Kutsche an uns vorbei und wir grüßten mit den Säbeln der Macht. Danach marschierten wir zu den Klängen wohlfeiler Kapellen ein Stück durch die schöne Heimatstadt. Dort wiederholte sich der Vorbeizug erneut, zwischendurch kamen wir auch beim Reitersieger vorbei, danach ging es weiter bis zum Zeughaus. 

Hier gab es für alle Mitglieder dieser vielköpfigen Eskorte ein Freibier. Doch Nein! Es war Alt. Was tun? Dies Gebräu abzulehnen wäre eine kapitale Majestätsbeleidigung gewesen, wir bangten um unsere Köpfe! Also nahmen wir all unseren Mut zusammen und tranken. Doch siehe da, gar erfrischend sprang es wie ein junger Bach unseren Gaumen herunter, alsbald wurde aus dem jungen Quell ein reißender Strom und wir waren im Nachhinein ganz froh, dass es erneut "Antreten" hieß. Vom Zeughaus ging es nun zügig zur Stadthalle, dort bildeten wir ein langes Spalier und sahen Seine Majestät nebst Komitee und den Corpsspitzen einziehen. 

Wir drei machten uns auf den langen, beschwerlichen Heimweg zurück in den Norden der Stadt Neuss, wobei uns vielerlei Gefahren in Gestalt wilder Gasthäuser zustießen. Doch wie du hier nun lesen kannst, fand jeder der drei Säbelträger zurück in den Norden, damit wir auch weiterhin die Nordlichter geißeln können. Auch wenn der Bericht nicht am nächsten Tag hätte geschrieben werden können. Da hatte zumindest der Schreiber dieser Kunde eine schwere Schaffensallergie.

Patrick Bongartz, Olt. (und seit Mittwoch keine Zugsau mehr)        

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